249 daI3 dieser Vorschlag angenommen werden wiirde, und arbeitete einen Vertragsentwurf aus, der den Schweden am 28. April 1646 iibergeben wurde. Es zeigte sich aber, daB die Pläne der kaiserlichen Seite undurchfuhrbar waren wegen des Widerstandes nicht zuletzt von Seiten Brandenburgs,aber auch von Seiten der protestantischen Stände.*^ Von den schwedischen Gesandten glaubte Oxenstierna, daB Brandenburg iiberredet werden könne, ganz Pommern an Schweden abzutreten. Salvius war eher zweifelnd. Auf der Forderung nach ganz Pommern zu bestehen, wiirde seiner Meinung nach einen Friedensvertrag unmöglich machen.*^ Er hielt auch die pommerschen Landstände, die Brandenburg einen Treueid geleistet hatten, fiir eine wichtige Stiitze des Kurfiirsten. Flier sei ein Blick auf die verschiedenen Vertretungen und Gesandten geworfen, die die Territorien repräsentierten, auf die die schwedische Krone Anspriiche geltend machte. In Pommern hatten die Landstände — ganz in Obereinstimmung mit dem Versprechen Johan Oxenstiernas von 1642 — Repräsentanten zum FriedenskongreB entsandt.*^ Als Vertreter des Herzogtums waren Marx von Eickstedt und Dr. Friedrich Runge entsandt worden; ihre Auftraggeber waren die pommerschen Stände gemeinsam. Zwei permanente Ständeausschiisse, einer fiir Wolgast und einer fiir Stettin, waren fiir den direkten Kontakt mit den Gesandten verantwortlich und erteilten ihnen laufend Instruktionen. Diese pommersche Vertretung befand sich in Osnabriick vom Oktober 1645 bis April 1647 und war während dieser Zeit bei der brandenburgischen und der schwedischen Delegation akkreditiert.*'* Nach dem geltenden Erbvcrtrag war, wie oben dargelegt, Brandenburg formal der eigentliche Landesherr der Pommern. Obwohl das Land von den Schweden besetzt war, betonte die Gesandtschaft während des ganzen Friedenskongresses ihre eidliche Treueverpflichtung gegeniiber Brandenburg. Fiir die Pommern ging es in erster Linie darum, die eigenen Privilegien bestätigt zu erhalten, und sie befiirchteten, daB ein ausländischer Monarch eher als ein Reichsfurst ihre Wiinsche zuriickweisen wiirde. Auch Stralsund sandte eine Delegation nach Osnabruck. Schweden hatte fiir die Stadt eine Repräsentation beim KongreB erreicht. Die Gesandtschaft kam ohne kaiserlichen Geleitbrief nach Osnabruck, um vor allem die Rechte zu verteidigen, die die Stadt durchihreselbständige Stellung Odhner: Politik Schwedens S. 142. “ Dickmann: Frieden S. 305; Lundgren: Salvius S. 256 f.; Odhner: Politik Schwedens S. 150 ff. Lundgren: Salvius S. 259. Malmström: Bidrag 1630—1653 S. 69 f. Backhaus: Reichsterritorium S. 44 f. Dickmann: Frieden S. 240.
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