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248 handlungen bestand also zwischen beiden ein alles andere als gutes persönliches Verhältnis. Bereits während der Regierungszeit Gustav IL Adolfs war die Frage gestellt worden, welche Satisfaktion Schweden fiir seine Kriegsanstrengungen begehren sollte; damals und auch später war sie im schwedischen Reichsrat unterschiedlich beantwortet worden. In der Instruktion an die Gesandten vom 5. Oktober 1641 wurde nur Pommern gefordert. Das siegreiche Ende des danischen Krieges 1645 ergab dann aber eine bessere Ausgangslage und machte weitergehende Anspriiche möglich.^ Die Verhandlungen zwischen den Parteien wurden ernsthaft erst betrieben, als der Hauptgesandte des Kaisers, Graf Maximilian von Trauttmansdorff,^ am5. Dezember 1645 eintraf.® Die Schweden präsentierten ihre Forderungen sofort in den einleitenden Verhandlungen, die in erster Linie zwischen von Trauttmansdorff und Salvius stattfanden. Sie forderten unter anderem ganz Pommern mit Kammin, Wismar mit Poel, Wallfisch und Warnemiinde sowie die Stifter Bremen und Verden." Die Gegenvorschläge des Kaisers wurden den Schweden nach umfassenden politischen Verhandlungen am 21. April 1646 iibergeben.® Da die schwedischen Gesandten mit ihnen unzufrieden waren, präsentierte von Trauttmansdorff bei weiteren Verhandlungen am 26. April ein Ultimatum, das Schweden ganz Pommern, Wismar, Bremen und Verden als deutsche Reichslehen zugestand. Dieses groBziigige Angebot war jedoch von verschiedenen Bedingungen abhängig. Unter anderem wurde vorausgesetzt, daB die Lehen der Königin und ihren männlichen Nachkommen, bzw. ihrem Nachfolger und dessen Manneserben zustehen sollten. Die Stifter sollten geistlich und die Stadt Bremen kaiserliche Reichsstadt bleiben; Schweden sollte die Befugnisse der kaiserlichen Gerichte fiir die Territorien anerkennen.^ Die kaiserliche Seite ging davon aus. * Lorents: Brömsebrofreden S. 1 ff. Dickmann; Frieden S. 216 ff. Lorenz: Erzstift Bremen S. 52 ff. Odhner: Politik Schwedens S. 108 f. ® Cber ihn Dickmann: Frieden S. 243 ff. Odhner: Politik Schwedens S. 119 f. Egloffstein, ADB 38 S. 531 ff. ® Dickmann: Frieden S. 251 ff. Lorenz: Erzstift Bremen S. 119 f. Odhner: Politik Schwedens S. 130 ff. ^ Eindeutig sollte dieser Brief nur den Verhandlungen zu Grunde gelegt werden. Im Vertrauen äuBerte Salvius während der Verhandlungen zu von Trauttmansdorff, welche äuBersten Bedingungen Schweden stellte, d. h. Vorpommern, Wismar und BremenVerden. — Salvius’ selbstandiges Flandeln war letztlich durch Gegensätze zwischen ihm und Axel Oxenstierna bedingt. Salvius war dariiber gekränkt, daB ihm der Kanzler seinen Arbeitseinsatz nicht besser vergolten hatte. — Odhner: Politik Schwedens S. 133 f., 135 f. ® Die sogenannte Duplik. — Dickmann: Frieden S. 278. Odhner: Politik Schwedens S. 149 f. Urkunden und Actenstiicke 4 S. 438. von Meiern: Acta Pacis III S. 54 ff. Chemnitz: Schwedischer Krieg IV: 6 S. 109. ® Odhner: Politik Schwedens S. 151.

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