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214 17. März 1644.®“^ Während seines Aufenthaltes in Minden ergab sich bald die Frage, ob er Regierungsgeschäfte bearbeiten sollte, die schwedisch besetzte Gebiete Westfalens betrafen. Auf eine entsprechende Anfrage wurde Oxenstierna von der Reichsregierung mit der Entscheidung solcher Sachen beauftragt, die er selbst nach entsprechender Abwägung entscheiden zu können glaubte. Lennart Torstensson habe jedoch in seiner Eigenschaft als Feldmarschall das Generalgouvernement und das Kommando iiber ganz Westfalen iibertragen bekommen. Insbesondere in Kommandoangelegenheiten, die vorher vom Feldmarschall entschieden worden waren, habe Oxenstierna nicht einzugreifen. Auch Änderungen diirfte Oxenstierna nicht ohne vorherige Befragung Torstenssons vernehmen. Offenbar war die Kommandantur in Minden und die damit verbundene Vizegouverneursstelle gerade unbesetzt, als sich Oxenstierna dort aufhielt.®'^® Das diirfte der Grund dafiir gewesen sein, daB Oxenstierna mit Aufgaben der lokalen Verwaltung befaBt wurde. Einige Monate später teilte Johan Oxenstierna der schwedischen Reichsregierung mit, daB er den Generalkommissar Carl Gregersson vor einer Reise zu Torstensson mit Informationen iiber die Lage in Westfalen versehen und Torstenssons Ansichten und Stellungnahmen fiir die Entwicklung in der Zukunft erbeten habe.®-® Gregersson scheint bei seiner Riickkehr von Torstensson und der Armee, die damals im Zusammenhang mit dem dänischen Krieg gerade in Jiitland einmarschieren wollte, die Nachricht mitgebracht zu haben, daB Generalmajor Gustaf Otto Stenbock zum Oberkommandanten von Westfalen ernannt worden war.®^^ Wahrscheinlich sind Angaben in anderen Quellen, daB Stenbock Gouverneur in Minden gewesen sei,®-® auf diese 624 Johan Oxenstierna an KMt, datiert Osnabriick, den 29. März 1644; APW II: C: 1 623 S. 202. KMt an Johan Oxenstierna vom 5. August bzw. 2. September 1643; APW II: C: 1 S. 10 f. und 27 f. Im Friihjahr 1643 wollte Torstensson Zabeltitz versetzen („han kann heller intitt längre leva"). H. C. von Königsmarck sollte Generalmajor und Kommandeur der westfälischen Truppen sowie Oberst Wolff Kommandant von Minden werden. Lennart Torstensson an Axel Oxenstierna, datiert Schöneberg, den 11. April 1643; AOB 11:8 S. 395 f. Ders., datiert Jung-Bunzlau, den 19. Mai 1643; AOB II: 8 S. 403. Johan Oxenstierna an KMt, datiert Minden, den 12. Dezember 1643; APW II: C: 1 S. 101. ®-' Johan Oxenstierna an Salvius, datiert Minden, den 10. Februar 1644; APW II: C: 1 S. 169. Oxenstierna scheint die Besetzung der Stelle mit Stenbock erörtert zu haben. In einem Schreiben, das Minden, den 28. Dezember 1643 datiert ist, stellt Oxenstierna anheim, daB Stenbock nach Minden kommen solle „emädan närwerende tidz beskaffenhet gifver en och annan sak wijd handen"; RA: Oxenstiernska samlingen. Johan Oxenstiernas koncept E 924. Carlson: Minne S. 31. Spannagel: Minden und Ravensberg S. 23. Vgl. Schröder: Chronik passim. 624 625 626 628

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