207 kaiserlichen Alliierten iiber.^®^ Von Seiten Schwedens wurde daraufhin besondere Anstrengungen unternommen, umdas Stift Minden fvir Schweden zu halten. Zu diesem Zweck intervenierte Feldmarschall Alexander Leslie auf Befehl des Reichskanzlers Axel Oxenstierna im April 1636 in Minden.^®^ Kurz vor der Riickreise nach Schweden konnte Oxenstierna der schwedischen Reichsregierung mitteilen, daC das wichtige Mindener Gebiet fiir Schweden zuriickgewonnen worden war.^®^ Bis zum Westfälischen Frieden blieb es dann unter schwedischer Herrschaft. Schon 1634 hatte Herzog Georg in seiner damaligen Eigenschaft als General des nordsächsischen Heeres und als Dank fiir der schwedischen Krone geleistete Dienste einen Donationsbrief des schwedischen Reichskanzlers fiir „das Stift Minden in Westphalen, sobalt es durch gotliche verleihung und die königl. siegreiche Weffen vom Feind erobert wurde“ erhalten. Das jus superioritatis behielt Oxenstierna jedoch „der Kon, May. und Chron Schweden“ vor.^®'* Nach dem Ubergang Herzog Georgs zu den Kaiserlichen, scheint man diese Belehnung als nicht mehr giiltig betrachtet zu haben.^®^ Nach der Machtiibernahme der schwedischen Armee imFriihjahr 1636 wurden dann gewisse Teile des Stiftes zu ähnlichen Bedingungen, wie sie fiir Herzog Georg gegolten hatten, mit Lehnrecht vergeben.®®® Voraussetzung schwedischer Machtausiibung in den eroberten Stiftern war die Einrichtung einer Verwaltungsorganisation. Diese Aufgabe, die völlig auf der Grundlage der militärischen Verhältnisse bewältigt wurde, wurde dem Feldmarschall Johan Baner anvertraut. In Minden wurde die Verwaltung anfänglich einemKommandanten iibertragen. Entsprechende Quellenbelege sind von 1635 erhalten.®®’ Im Mai 1639 beauftragte Baner den Kommissar Carl Gregersson, „adinterimden staat inWestphalen, so wohl der troupen im felde verrichtung halber, als wie sich die gouverTingsten: Huvuddragen S. 212 f. Chemnitz: Schwedischer Krieg II S. 1009 ff. Lindahl: Fredsunderhandlingar S. 82. 583 Axel Oxenstierna an KMt, datiert Stralsund, den 13. Mai 1636; AOB I: 15 S. 469. — Vgl. die Relation des Reichskanzlers im Reichsrat nach der Ruckkehr nach Stockholm; SRP 1636 S. 389. Axel Oxenstierna an Herzog Georg, datiert Frankfurt am Main, den 5. Mai 1634; AOB I: 11, 2 S. 815 f. Zu diesen friihen, zweifelhaften Donationen Dickmann: Frieden S. 383 f. Axel Oxenstierna an Martin Chemnitz, datiert Stralsund, den 19. Mai 1636. — Chemnitz wurde die Komtur Weitersheim und das Gut Lamer zu denselben Bedingungen verliehen, d. h. „nicht den das jus superioritatis, so hogstermellt der Kon.May. und Cron Schweden in alle Wege vorbehalten". Axel Oxenstiernas Memorial fiir Generalmajor Clas Dietrich von Sperrenter und den Krämer Carl Gregersson, datiert Stade, den 10. Juni 1635 (Punkt 4 und 8); AOB 1:13 S. 282 f. — Vgl. auch KMt an Oberst Wolff, Kommandant von Minden, den 1. und 9. Dezember 1638; RA: Ty-lat RR. 581 582 585 586 587
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