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193 Bremens Rechtsstellung unterschied sich also von der der anderen Städte des Erzstiftes, wie sich aus den ÄuBerungen des Erzbischofs uber die Rechte des Vogtes ergibt. Stades freie und unumstrittene Rechtsposition im Verhältnis zum Erzbischof fiihrte in personeller Hinsicht dazu, daö Biirgermeister und Ratsmitglieder dieser Stadt naheliegende Kandidaten fiir schwedische Ämter waren, die die schwedische Stiftsregierung dann auch häufig in Anspruch nahm. 4.3.2.1.5. Die Kriegsgerichte Ähnlich wie in Pommern sind militärische Gerichte vor der schwedischen Machtubernahme nicht belegt. Im Vertrag mit Johann Friedrich vom 23. Juni 1631 war erklärt worden, da6 die schwedische Krone das militärische Kommando imErzstift iibernahm. Das bedeutete auch, dafi der schwedische Befehlshaber die Gerichtsbarkeit iiber seine Truppen im Territorium behielt.^®^ Nach dem Tod Gustaf Adolfs II. erhielt Johan Adler Salvius die militärische Verantwortung fiir die deutschen Gebiete, zu denen auch die Stifter gehörten. Der Reichskanzler wurde mit der Aufrechterhaltung der schwedischen Garnisonen dort beauftragt. Er wurde auch instruiert, sich in Verhandlungen mit dem Erzbischof darum zu bemuhen, dafi die erzbischöflichen Truppen der schwedischen Krone iiberlassen wurden und daB die Beamten und Stiftsbediensteten beim Tode des Erzbischofs in schwedische Dienste iibertreten sollten.^^® Im Juni 1633 ging die militärische Verantwortung iiber die Garnisonen in Niedersachsen und Pommern auf den Generalmajor Alexander Leslie iiber. Als Oberkommandierender erhielt er Instruktionen, die Kriegszucht durch strenge Order und Disziplin aufrechtzuerhalten und keine Verfehlungen ungestraft durchgehen zu lassen.^^^ Nähere Angaben iiber das schwedische Personal während dieser ersten Intervention konnten nicht aufgefunden werden. Im Hinblick auf die Vgl. den Vertrag vom 23. Juni 1631 Punkt 14: . de miitnis delinquentibus ita utrinqne conuenimus, ne alter alterius transfugas, Officiales aut gregarios, equites uel pedites, aut alios maleficos, in seruicia sua suscipiat, aut impune transmittat: quin potius, ubicunque in vel extra prouincias nostras, reperiuntur (in quibus inquirendis mutuam operam diligentiamque pollicemur) confestim comprehensi debita: militäri poena; subijciantur. Subditos autem, quorum copia aliter haberi nequit, honoribus ac bonis juribus ac priuilegis priuare, nec alter absque alterius consensu cuiquam talium delicta remittere teneamur". Sverges traktater V: 1 S. 472. Axel Oxenstierna an Johan Adler Salvius, datiert Coin an der Spree, den 3. Februar 1633; AOB 1:8 S. 136 ff. —Vgl. Lundgren: Salvius S. 73 ff. Instruktion fiir Alexander Leslie Punkt 8, datiert Frankfurt am Main, den 20. Juni 1633; AOB 1:9 S. 52. — Damals befanden sich 28 Kompanien im Stift, in Stade 12, Buxtehude 4, Winsen 2, Verden 4, Rotenburg 2 und Vecht 4. — AOB 1:9 S. 54. 13 —Modéer 5U9

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