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108 Landen verschiedene SoUcitationes geschehen“.^2 Er erhielt Instruktionen aus Stockholm und verhandelte im April 1640 in Stralsund mit einer Delegation der vorpommerschen Landstände. Die Delegierten waren jedoch der Ansicht, daB es sich um eine so wichtige Frage handele, daB ein allgemeiner Landtag Gelegenheit zur ÄuBerung bekommen musse."*^ Im Sommer 1640 bereitete die Vormundschaftsregierung in Stockholm die Entsendung einer Kommission nach Pommern vor. Alexander Erskein befand sich während jenes Sommers (vom Juni bis zum September) in Stockholm.^^ Er wurde von der Regierung beauftragt, der Kommission vorauszureisen und dem Gouverneur und den Räten „unsere ihm anvertrauten Gedanken“ mitzuteilen, damit MaBnahmen zur Erleichterung der Arbeit der Kommission ergriffen werden konnten.^" Lillieström hatte schon Vorschläge fiir die zukiinftige Verwaltung Pommerns ausgearbeitet, die von Axel Oxenstierna und der Vormundschaftsregierung angenommen worden waren. Die schwedische Regierung nahm also die herrschende Situation in Pommern zumVorwand fiir eigenes Eingreifen. Während der zweiten Hälfte Oktober 1640 lieBen die schwedischen Gouverneure zu einem gemeinsamen Landtag der Landstände beider Regierungen nach Stettin laden.**® In der Propositionsschrift stellten sie fest, daB ihre bisherigen Aufgaben hauptsächlich militärischer Art gewesen sein. Deshalb hätten sie sich unmöglich des Justizwesens annehmen können. Die Wiedereinfiihrung einer zivilen und militärischen Rechtspflege sei jedoch so wichtig, daB sie diese jetzt der Aufmerksamkeit der Stände empfehlen wollte.*' Am 24. November wurde der Landtag im fiirstlichen SchloB zu Stettin eröffnet.*® Im Zentrum des Intresses standen die Vorschläge der Stock- **- Erskein an Axel Oxenstierna, datiert Stralsund, den 10. Februar 1640; RA: E 593. Bär: Politik Pommerns S. 145. Vgl. FuBnote 602, die Urkunden und Actenstiicke I S. 514 wiederlegt. — Ohdner: Politik Schwedens S. 39. — Erörterungen schwedischer MaBnahmen waren schon vorher vorgekommen; Urkunden und Actenstiicke I S. 376. — Vgl. Seth: Universitetet i Greifswald S. 40. ** FiiLDEBRAND, SBL 14 (1953) S. 470. KMt an P. von Florn, datiert Stockholm, den 23. August 1640; RA: RR. — Bär: Politik Pommerns S. 378 f. ■** Geladen wurden jedoch nur die Landräte und StändeausschuB. Bär: Politik Pommerns S. 148. Odhner: Politik Schwedens S. 39 f. Gouverneure und Räte beider Regierungen an den Landrat und die Stände am 12. November 1640. Vgl. zur Quelle Bär: Politik Pommerns S. 148. Die schwedische Krone wurde von den Kommissaren Johan Lilliehöök, Philipp von Horn, Alexander Erskein, Dr. Sebastian Hempel und Friedrich Bohle sowie den Sekretären Jakob Stypmann und Joh. Faltz vertreten. Bär: Politik Pommerns S. 149. 48

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