450 seinen Lebzeifen Riirger gtnvesen ware iiud sie keine Kinder mit deni A'erslorbenen gehabl hätJe. Das Gesetz begrenzt dies jedoch nicht nnr anf Biirger. sondern verfiigt, dass es fiir alle I'diefranen gellen solle, die dein Stadfrecht ziifolge Anrechl aid* einen Anteil an deni liesitz des Mannes (giftorätt) besässen. Dieses giftorätt war ancli iiictit statisch, sondern konnte sich dnrch Znzng in die Stadl Oder Wegzng ans ihr ändern. Znr Zeit der Landsehaftsgesetze bestand eine gewisse Spannweite innerhalb eines jeden die Morgengabe kennzeichnenden Monientes. Die Verordnnng von 1345 wie anch MELI^ versnclilen diese Variationen abznscliaffen mid eindentige Charakterislika herznstellen. In der Praxis lilieben die in GB 10 pr vorkomnienden Bestiniinnngen hinsichtlich der Verknnpfnng der Morgengabe niit deni Stand des Gebers inibeachtet. Dieser Unistand spiegelte sich in der weiteren Gesetzgebinig. In deni Appendix von 1008, den Verordninigen von 1644 nnd 1655 wie aucli der Resolution von 1653 inid durch die Reduktion von 1680 wurde eine Grösse fiir die Morgengabe festgesetzt. In deni Gesetz von 1734 ist die Verknnpfung niit deni Stand völlig verschwnnden. GR 10:1 des Landrechts, wo bestiinmt wird, dass die Morgengabe das miilterliche Erbe der Kinder sein nnd dass bei Kinderlosigkeit der iiberlebende der Ehegatten das Gegebene belialten solle, wnrde dagegen mit vereinzelten Ansnalinien befolgt. Auch bier geschali eine allmähliche Veränderung in der Gesetzgebung dnrch die \"erordnnngen von 1644 und 1655 sowie die Resolution von 1653. Ein Sclilusspunkt wurde dnrch das Gesetz von 1734 erreiclit, welches verordnete, dass die Witwe. falls sie niclit wieder heiratete, das Recht besässe, während ilirer Lebenszeit sowolil ererbten wie erworbenen Grundbesitz zn belialten, wenn sie ..ehrlicli lebe“. Danacli solle alles an die Erben des Mannes zuruckfallen. Ueberlebte dagegen der Mann seine Frau, solle die Morgengabe als tot betrachtet werden. Die in der Literatur vorgebrachte Ansicht, das Stadtreclit erwecke den Eindrnck, als babe die Morgengabe nielir nnd nielir den Charakter eines Gebrauchs- inid Xntzniessnngsrechtes angenonimen, lässt sicli nicht aufrechtlialten. In GR 10:3 wird bestiinmt, dass zwölf ,,Eestiger“ nnd ein Wortfiihrer anwesend sein sollten, wenn die Morgengabe gegeben
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