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252 aiidere Menschen“, heisst es. Diese Worte zeugen davon, dass es einnial verboten war, eine Frau, die nicht entbunden gestorben war. auf dem Friedbof zu beerdigen. Dieselben Vorstelhingen kann man in kirchlichen \'erordnungen aus Norwegeii und Schweden linden. Xoch in der scbwedischen Kirchenorduiing von 1571 iind in eineni \'orschIag zu einer Kirchenordniing von 1619 wird davon gesprochen, dass man es friiher nicht hat gntheissen kiinnen. dass Frauen, die im Wochenbelt gestorben waren, unler ,,Christenmenschen“ beerdigl warden. Diese ^"orslellnng erkliirt sicb ans der Antfassung. dass das Kind ein Heide sei. da es imgelanl't nicht in die christliclie Gemeinschal't aufgenommen war. Dasselbe gall von der Fran, die noch nicht dnrch bansegnnng in die Gemeinde znriickgel'iihrt worden war. In einem Appendix des Hituale Homanum. gedrnckl 1642 in Frag, steht ein Beerdigimgsritual I'iir Frauen, die im Wochenbett geslorben waren. Aus der Hubrik Bcncdictio miilieris in partii defiinctdc geht bervor. dass es sicb hier um die Einsegnung einer Frau handelt, die im Wochenbett gestorben war. Die Zeremonie schliesst sich im grossen ganzen dem ublichen Heerdigungsritual an. bis aut' ein Detail. Wenn die Prozession die Kirche erreicbt halle. sollte die Babre abgesetzl werden und der Geistliche sollte seine Slola iiber die Bahrenstange breiten. Die indirekte Beriihrung mit dem Gewand des Geisllichen sollte die Finsegnung ersetzen. die der Frau nicht zuleil geworden war. eine Beriihrungsmagie. die sich in Schweden noch sehr lange erhalten hat. Im A\)lke kann man noch in unseren Tagen die \\)rstellung linden, dass die tote nicht entbundene Frau ihr Heim autsuche. um dort ihr Kind zu gebiiren. Um dem vorzubauen. gab man ihr ins Grab eine Schere zum Abscbneiden der Xabelschnur. Xadel, Faden, Kinderkleider usw. mil. KAP. 5. ..DURCH WORT WFRDE DAS KIXD FIX CHRIST". DIF TAl FHAXDLUXG aj Die Ptden Die Kirchenabschnilte der scbwedischen Lamlschal tsrechte widmen der Taut’e grosse Aut'merksamkeit; die Taule war das ersfe der sieben Sakramente der katbolischen Kirche und eine

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