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238 Man ersieht also daraus. dad auch (irägäs versc'hiedene Cirade von Friedlosigkeit kennt, wobei dieser Ansdruck iin weitesten Sinne zu verstelien ist. Die Friedlosigkeit war init anderen Worlen keineswegs absolut, sondern hatte Schattierungen, wobei entweder die hoheren Grade erst eintraten, wenn bestinnnte I'iir die niedrigeren Grade vorgesehriebene Leislungen nicht erfullf worden waren, oder wo sie nach bestinnnten schweren Verbreehen direkl eintraten. Aus den Bestinnnungen iiber skoggaiujr in (irdgds geht ferner hervor, dal3 diese Form auf Lebenszeit gait. Jedoch gehl daraus nieht hervor, daB sie nach einer bestnninlen Frist wegfallen konnte oder dad der Richter berechtigl war, die Strafe zu inildern oder den Verurteilten davon zu befreien. Als Zeitpunkt fiir die Aufzeichming von Grdigds niiiimt man jetzt den Winter 1117—1118 an, woranf die Gesetzesredaklion im darauffolgenden Sommer auf dem Allthing vorgetragen wurde.-^ Auch im norwcgisclien Recht glauble man eine gewisse Abslufling der Friedlosigkeit erkennen zu konnen. Diese Varianten sind jedoch wesentlich schwerer zii präzisieren. und beschriinken sich vornehmlich auf die Möglichkeit. die Friedlosigkeit in gewissen Fallen durch Rude abzulösen, ansfatt sie bedingiingslos gelten zii lassen.Jedenfalls ist der Unterschied im norwegischen Rechl durchaus nicht so akzentuiert wie im iibrigen nordischen Landschaftsrecht. Somit bilden in den norwegischen Landschaftsgesetzen die Ausdriicke nidingsvig iind -verk sowie sccmdarvig und -vcrk den Ausgangspunkt fiir n/Zopo-Legimg, in Dänemark ist frithlos der dominierende Begriff, woran sich spUter als l^rgiinzung bodlose null anschlieden, in Schweden schwankt das Vokabular in VgL I und II zwischen nidingsverk in VgL I O mil der Bezeichnung orbötiv mid und in VgL II O mit einer Anfleilung in orbota' mol, die Eidschwiirsnchen sind. sowie nidingsverk und firnaverk. Filter diesen Umständen mag es angebracht sein, anf die ältesten. diesen Aiisdruck enthaltenden Quellen zuriickzugehen, um seine urspriingliche Bedeutung festznstellen zu suchen. Diese Quellen sind zweifelsohne die angelsächsischen. Freilich hiilt Lieber.mann das Wort botleas fiir ,.dem Xordischen ent- -■* St.^hle Syntaktiska och stilistiska studier i fornsvenskt lagspråk. 162. NGL V:678 Stichwort litlccjd.

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