86 liche Cbeiiiel'eriing zu einem praktikablen Textbiich zu vereinbeitlicben, zieht er die beiden Texte ziini Zeu}»nis dafiir beran. dass die Kircbe zwar nicht zii alien Zeiten ein Veräusserun^^sverbof gekaniit babe, sondern dass ein solches Verbot als \'orausseizunj» dal’ur ertorderlich wurde. dass die Kirche eine umlän^'- liebere Ori^anisation aiifrechterballen konnle. Fiir eine Kircbe mil weiler geographischer Aiisdehnung iind mil zablreicben Gotfesbaiisern, Klöslern etc. wurde ein prinzipielles ^"eräusseruni,^sverbol nohvendii^. Fiir Gratian scheinl es so gewesen zn sein. dass die praktisch-wiiiscbaftlichen Cberlegungen das Primiire waren. ^’(m diesen Cberle^unj^en her wurde dann eine Theorie entwickelf. Zui'leich lindet man jedoch in c 16 Spuren einer Theorie. die i^ei^eniiber der I’ein praktisch bej^O'undeten von völlig anderer Art isl: das Kigentiim der Kirche besteht ans den Opfergaben der Ghiubij'en. und diese Gaben gelten als Golf darf’ebrachl. Hestimmte Texte im Decretiim (iratiani beschränken sich daraid. mit oder obne Begriindung sowie mehr oder weni^^er ansI'iihrlich die Unveräusseiiichkeif des kirchlichen Figentums zu betouen. Die Kleriker haben nicht die Bet'ugnis, Eigentum zu veriiussern. das vom bischöllichen Stuhl erworben wordeu ist: Res in ej)isco[)(itn (uhiinsitas sneerdotibus niilbi est (diennudi licentind'^ In (] XI1. q 2, c 18 wird Bischiifen und Priestern untersai,M. sich an irij;end welchem Eigenlum zu bereichern, das ihren Kirchen gehörl. und ebensoweni^ diirfen Kleriker Gut aus Freuiulschal't oder aus l-'urcht oder als Gunsterweis den heilii*en Orlen wegnehmeii. Das Verbot wird damit begriindet. die Kirche diirfe nicht ,.in Xichls" verwandelt werden. d.h. dass die materiellen Grundlagen ihrer Existenz nicht zerstört werden diirt'ten: . . . nidIlls episcojioriini ind sncerdotiim rem titiili siii iisiirpiire presiinuit. sed neiiiie sdinriiini ii (ihristinnis sanctis locis obldtiimcdiisd dinicitide, Lie! tiinoris, nut miineris jiertemptet (iiiferre, ne ecclesid Dei iid iiiehiliiiu rediipitiir. Die lefztgenannie Begriindung schliessl sich eng an ('. Xll. q 1. c 16 an: man will mit Ililfe des \’erbots (iarantien tur die materielle Sicherheit der Kirche schaffen. .Neben dieser rein praktischen Begriindung komml. wie schon " C XII. ([ •_>. c- 12.
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