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85 Kirche direkt 1,'eben. lun solehes kdifenliini wiirde der Kirehe wirlsehat'lliche Slahililiit verinilleln, und diirch deii regelniässigeii KrIra^f Nviirden (larantien I'ur eine materiell gesieherte Ziikiinlt gesehalTeii werden. In ec 15 imd 1() wird iiber das Ziistandekoiumen dieser iieiieii Situation dargelegt. Die entscheidende Wendung trat mil Kaiser Konstantin ein.*‘ \’or allem seine radikalen Rel'ormen binsichtlicb der Stellimg der Kirehe verhall'en dieser zu der Mögliehkeit, zum I'dgentiimer grossen Ausmasses zu werden. und maebten es dariiber hinaus fur sie notwendig, Bestimmungen zum Sehutz ihres bagentums zu eiiassen und dem Fall vorzubeugen. dass es aid irgendeine Weise veriiussert wiirde. Konstantin selbst sehenkte der Kirehe gewaltige Ländereien. In der (leschichtssehreibung dariiber mischen sicb Wirklichkeit und Legende; neben der historisehen 'Fatsaebe. die in der Annalime des (diristentums als Religion des Reiehes dureh Konstantin liegt. stossen wir in dem Reriebt iiber die umfängliehen Donationen des Kaisers an den päpstlielien Stubl aid' Spuren der beriichtigten Konstantiniseben Sebenkimg.'- Aid' diesem (iemiseh von Diehtung und Wahrheil basiert Gratians Sebluss. die Taten Konstantins seien der erste imd entscheidende Schritt bei der Ka{)italbildung der Kirche gewesen. der dann Recldsvorschriften fiir die kirchliche lagentumsverwaltung erforderlich werden liess. .ledoch beschränkte sich Konstantins Redeidung nicht aid' diesen materiellen Fortschritt der Kirche: ein von (iRATlAN angefiihrter Ausspruch des Kaisers aid' dem Konzil von iNiciia macld deidlich. dass er der Kirche juristische Sell)- stiindigkeil. eine aidonome Rechtssphäre gegeben babe. Aid' der Grundlage dieser Geschichtsschreibung versucbt GraTIAN, den Standpunkt der Kirche zur Veräusserung ibres lagentums zu erklären. In ('bereinstimmung mit seinem Remiihen. der Kircbe zu einem ins commune zu verhelfen und die bunie kircb- " Zur liislorisclu‘11 Wirklic'tikeit hinler der t)arsfellunf' dieser Texte sielie l)es()nder.s Havnks, C.oiislantine llie Great and llie (diristiaii ('.hiireli; I>E (’.AVii.iKRi, Gonstanliniana•, k'niiARDT. I’.onst. d. Gr. Heligions])olilik und Gesetzf’ehun};; MaI'RICK, Gonstantin le Grand el I'Origine de ta eivilisation elirélienne; Strohkker, Das konstanliiiisetie Jahrtumdert iin Lietil der NeuersetieiIR')!; \'o<iT, Konstantin der Grosse und sein .latirluindert. nuiif^en 194t) Siehe dazu Gorz, Translatio Imperii ItSS f'f; Mai'FEL. l>a donazione di G.onstantino nei {’iuristi medievali.

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