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79 sische Reclifswissenschal't des Prinzipals vor Aui,'en gefiihrl. Dagei^en wareii die Quellen der kircldichen Rechtswissensehafl von selir unterscliiedlicher Art: Konzilsbesehlusse aus deni 4. nnd o. Jahrhnndert, eine verhällnismässig kleine Zahl anloritaliver cpistolde (Iccrctdles von Piipslen seit der zweilen Ilall'le des 4. Jahrhnnderts sowie iiber diesen Grnndbesfand hinaiis liesehliisse von späleren — nalionalen, provinzialen. rej,nonalen — Konzilen nnd Synoden, niinisehe Kaiserslatiiten nnd \’erordniinifen der fränkischen Könige. Reslinnnnngen ans privalen lieiebllinebern. Ansziij^e ans deni inosaiseben Gesetz. litnrgische Riicber, patristische Texle etc. Ans dieseni inhoinoi'enen Material, das ziiin Teil schon in älteren Sainnilnns'en kanoniseher Restiniinuni^en vereinij^t war. schiif der Kamaldnlenseriniinch Grati.^n inn 1140 beruin in Roloi^na eine neiie systematisierle Saininliing des gesainten, seiner Meiming nach i^eltenden kanonischen Reehts. Seine .\rbeitsweise nnd Zielsetznnj' erhellen sehon ans dein Titel, den er seinem Werk i'ab: Concordid discorddutium cdnoniim. Es kain daraiif an, I'esfznstellen. was von diesein I'ewaltij'en Material geltendes Recbl war. I'erner nnd vor allein ging es dariini, dieses Material, das ans verschiedenen Zeiten nnd verschiedenen Spbären jnrislischen Denkens staininte nnd desbalb an Widerspriichen reicb war, zn einein znsaininenhängenden. weitgehend widersprnchslosen Ganzen sysleniatiseb zn vereinigen. Das gescbah mil Hili'e einer scholastischen Melhode. die iniinittelbar ans .\b.4KLARDS Sic ct non nbernomnien war.^ 'Fexte verschiedener Provenienz wnrden vereinigl. nnter einein geineinsainen 4'beina ziisaininengestellt nnd ziiweilen mil einem kiirzen Komnienlar verseben. In I’iillen, wo sich zwisehen Texlen olfene Widerspriiebe ergaben. war Gratian bemiilit. diese anszngleicben nnd eine bn'klarmig znslande zn bringen. die es ermoglichle. sie nebeneinander slehen zn lassen.** In dieser iimlanglichen Sainmlnng von Autoriliilen mm begegnen mis zablreicbe Texte, die sieb mil der Unveräiisserliebkeil des kirchliehen IGgenlinns befassen. Sie sind von iinlersehiedlicbster Arl iind Herkiml't: zngleich aber ist es ofrensicbllicb. dass ihre Answahl mid ihre Einfiigimg in das gratianische Werk ” Kuttnkr, Harmony from Dissonance ‘21 ff. “ Le Rras-Leekbvhe—Ha.mraud. L'af»e classique

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