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129 Priit'ung vorziilef^en sei und dass, wenn dies aiis zeillichen Erwäij[unj^en fiir unmöglich befundeii wird, die Angelegenheit in jedein Falle den Nachbarbischöfen vori'etraf'en werden miisse.**^ Hinsicbtlich der precdridc enthält Ivos Decretiim jene Hestimmiiiif^en, die uns scbon bei Burchard von Worms beifeneteii und die den Haiiptanteil der diesbezuglichen Vorschriften ansinachen, die später in das Decretuin GrdtUmi aufgenommen werden.**'’’ Zahlreich sind die Sanktionsbestimmiingen Ivos. Sie fiigen sich ^^änzlich dem Scbema ein, das — znweilen in fragmentarischer Form —in den alleren gregorianischen Sammlimgen voiiag nnd das, vollständig ansgebildet, im Decretuin Grutiani wiederkehrt. Unzidiissige Abalienalionen sind nngiiltig,**® das Abalienierte soil wiedergewonnen oder der Kircbe znriickerstattet werden,**“ und diejenigen, die daran beteiligi waren, sind einer Stral'verfolgung unterworl'en; die Sfrat'e fiir (ieisUiche besteht in der Amtsenlhebung.**** Was im Decretiun Grutiuui in Gestalt einer durchdachten, klaren und relativ systematischen Abalienationstheorie vorliegt, ist somit also nicbt nur durcb die Vielzabl von einzelnen Textstellen vorbereitet, auf die sich imletzlen die gratianischen Texte zuriickfiihren lassen, sondern auch tigere Weise — durch Auswahl und Anordnung bei den Vorgängern GrATI ans von Burchard von Wor.ms bis zu Ivo von (aiARTRUS. Auflallig an dieser I'Ailwicklung ist es, wie die Forderungen der gregorianiscben Bel'ormbestrebungen nach einem klaren Kirchenrecht bei der Mehrzabl von Kanonisten dieser Bewesoweit es unser Thema anbetrifft — in theoretischen und zwar aiif eine noch gewichgiing Ansatzpunkten innerbalb des recht klaren Rebel's der alteren Kasuistik resultieren. .\ul' Burchard und seine rbeinische Schule, auf die gregorianischen Sammlungen folgt also die Synthese bei Ivo, in der sowohl Differenzierung wie Reichtum der Bestimmungen einen wesentlichen Schritt auf das gratianische Werk bin bedeuten: „BurcharIII, 103. HI, 228, 229, 230. «“ III, 102. III, 101, 172, 2r)7, 329. «» III, 150, 172, 241, 242, 329. !) Strandbenj

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